27.08.2012

Radtour: Duisburg - Hamburg am 27.08.2012 - Tag 1

27.08.2012
Duisburg - Hamburg: Tag 1

Um 5 Uhr begann mein heutiger Tag. Nach einer ziemlich unruhigen Nacht bin ich dann pünktlich aufgestanden. 12 Grad stand heute morgen auf der Anzeige. Recht frisch zum radeln. Ich wollte eigentlich un 6:30 Uhr los, naja, wie es eben so ist mit der Planung...um viertel vor sieben bin ich los. Meine Frau musste extra wegen mir einen Zug später nehmen, weil ich mich heute morgen etwas überfordert mit den ganzen Taschen fühlte.  




Bei dem ganzen Stress habe ich sogar meinen Helm oben in der Wohnung vergessen. Sylwia hatte mir den Helm geholt. Unser Abschied war in der Form für uns das erste mal. Bisher waren wir noch nicht für einen längeren Zeitraum von einander getrennt.

Es war schon recht frisch, daher auch die dicke Kleidung.

Auf der Hochfeldbrücke fing ich eine wunderschöne Stimmung ein.
Das fing ja schon mal gut an.




Der erste kleine Zwischenstopp war das Schwanentor um von meinen Eltern Abschied zu

nehmen. Nach vielen schönen Glückwünschen und einer knappen viertel Stunde ging es dann los.  













Die Anfangsstrecke war mir sehr bekannt. An der Ruhr dachte ich im ersten Moment, dass dort Eisschollen schwammen, war aber nur Schaum vom Stauwehr in Verbindung mit Frühnebel.





Später in Oberhausen hatte ich mich an der selben Stelle verfahren, wie es mir vor kurzem auf dem Weg nach Dorsten passiert ist. Im Lipperfeld ist echt eine Teufelsgegend ;-)













Zu meinen Trainingsrunden fuhr ich größtenteils am Wochenende durch die Städte. Mein erster Reisetag ein Montag. Es waren soviel Menschen und Fahrzeuge unterwegs, die die Reise für mich nicht angenehmer machten. Dazu kamen die extrem schlechten Strassenverhältnisse. Besonders schlimm und anstrengend ist das Asphalt in Gelsenkirchen gewesen. Extrem viele Schlaglöcher und unangenehme Unebenheiten. 










Aber auch total die gegensätzlichen schöne Momente bekam ich zu sehen.





In Gladbeck waren knapp 40 Kilometer weggeradelt und dort machte ich am Rathaus eine kurze Pause.





  
















Auf der Weiterfahrt traf ich noch einen sehr süßen Zeitgenossen der mir freundlich zuwinkte. 


Ab hier wurde es schon viel schöner zu fahren, viel Landschaft und grün, bessere Radwege.

















Das ist Kunst und eine alte Lokomotive verkehrt herum in einer Senke aufgestellt. Sieht echt klasse aus.

Eine sehr schöne Strecke führte mich dann nach Haltern am See.







Am Schloß Sythen erwartete mich dann eine Wassermühle. Bei diesem Anblick begann kopfmäßig mein Urlaub. Das Wasserrauschen und die Idylle verzauberten mich.






















Weiter ging es mit diesen typischen Wegen.







Erste Etappe könnte ich in knapp 20 Kilometer erreichen. 80 Kilometer waren bereits schon weg! Nur noch so wenige Kilometer! Gleich habe ich es geschafft.























Keine lange Pausen gemacht, mich wieder gesattelt und ab in die Pedale getreten, raus aus dem Ort. 

Vorbei an Maisfeldern, Waldwegen, Feldwegen, durch Wälder gefahren – einfach Natur pur genießen.





Und ich mitten drin.

Noch einige Kurven, Kopfsteinpflaster, die letzte Steigung...mein erstes Ziel hatte ich erreicht!
Haus Dunkel Steinhoff, Burgstraße 39, 48301 Nottuln

 



Ein wenig zu früh angekommen. Meine Ankunftszeit war um 14:40 Uhr.  
Kein Problem, so konnte ich mich ein wenig ausruhen und freuen. Hinter dem Haus war der Hoteleingang, dieser war unter einem klein Vordach etwas versteckt. Zu meiner Überraschung entdeckte ich dort 2 Gartenstühle. Ein herrliches und bequemes Willkommen war somit gesichert.




Nach der ausgiebigen Freudenstimmung und meinem persönlichem Begrüßungsfest verspürte ich den Drang etwas zu Essen und meinen ersten Erfolg so richtig zu belohnen.  

Bevor ich das Haus erreichte, sah ich auf dem Weg, etwas weiter unten an der Straße, ein Restaurant, das sah wirklich gut aus. Dort könnte ich doch speisen – so dachte ich. Also alles wieder verstaut und zusammengepackt und per Pedes den kurzen Weg zurück gelaufen.
Am „Haus Denter“ angekommen, stellte ich fest, dass die Belegschaft in Mittagspause war und ich vor einem verschlossenen Haus mit Sack und Pack und Bike stand.
Schien in diesem Ort normal zu sein. Meine Unterkunft, dieses Lokal und irgendwie war auch kaum jemand zu sehen. Ich war mir sicher gewesen, dass bei meiner Vorbeifahrt dort Gäste im Biergarten saßen...wie lange habe ich wohl unter diesem Vordach gefeiert? Es müssen Stunden gewesen sein.

Auf meiner weiteren Suche sprach ich einen jungen Mann an, ob er wüsste welches Restaurant hier keine Mittagspause hat. Er empfahl mir „Auszeit“, gleich unten an der Straße auf der linken Seite, dort könne man sich gut hinsetzen und essen. Der Name des Restaurant war jetzt Programm für mich, eine Auszeit nehmen. Ganz sportlich ein alkoholfreies Weizenbier und ein gesunden Salat zur Stärkung hatte ich mir jetzt verdient.








Ich fühlte mich so gut und glücklich. Der Zwischensnack tat mir gut und brachte mir die ersten abgestrampelten Lebensgeister wieder zurück. Nach der Stärkung machte ich mich langsam zu meiner Unterkunft auf, ich musste jetzt unbedingt duschen und mir andere Klamotten anziehen. Ein wenig Zeit blieb mir noch bis jemand vom Haus mir öffnete. Die mir bereits bekannten gemütlichen Sitzgelegenheiten unter dem kleinen Vordach warteten schon auf mich und nahmen mich wieder bequem in sich auf. Ein kurze Wartezeit später kam jemand sehr hastig mit seinem Auto angeprescht und hielt unmittelbar vor meiner Sitzecke. Eine Frau stieg genauso hektisch aus dem Wagen aus und ging direkt auf die Tür hinter mir zu. Dabei begrüßten wir uns beide kurz und knapp. Die andere Tür war der Fahrradstellplatz für die Nacht, sie zeigte mir schnell mein Zimmer, alles im Vorbeiflug. Das Zimmer befand sich in der oberen Etage des Hauses nach hinten raus. Während ich ihr hinterher die Treppen hinauf stieg, fragte sie mich noch beiläufig, seit wann ich denn schon hier wäre. Meine Ankunftszeit gab ich zur Antwort, darauf erhielt ich die Äußerung, dass ich doch hätte anrufen können. Sie wäre dann unmittelbar vorbeigekommen. Klasse Idee dachte mich mir, aber dafür hatte ich eine leckere Auszeit genossen.
Für mich passte das alles nicht zusammen und ich war ein wenig irritiert. Der ganze Ort macht Mittagspause und strahlt eine Ruhe aus und die Besitzerin verbreitet voll den Stress. Egal, ich hatte Urlaub und ich musste mich deshalb nicht ärgern.

Meine erste Unterkunft konnte ich so in Bildern festhalten.







Nach der heißen Dusche und den frischen Anziehsachen machte ich mich wieder zu Fuß auf und erkundete Nottuln.  








Ein sehr kleiner hübscher Ort mit Fachwerkhäuschen, alten Straßen und einem schönen historischen Stadtkern.  










Nach den ganzen wunderschönen Eindrücken, bemerkte ich meinen Magen mit einem großen Hungergefühl. Es war später Nachmittag oder früher Abend, die Pausenzeiten waren vorbei, das Örtchen lebte und ich konnte mir ein Restaurant aussuchen. Ich entschied für diese eine Lokal...warum? Ganz einfach fiel mir die Entscheidung...dort stand etwas von Grillteller auf der Speisekarte.


Das Erdinger ist übrigens auch alkoholfrei.
Auf dem ersten Blick sieht das Gericht wirklich optisch ansprechend aus, es wirkte aber auf mich zu wenig. Ich wurde nach dem Essen eines besseren belehrt, ich fühlte mich super satt und gestärkt. Alles war sehr lecker zubereitet. Die gelbe Creme auf der Zitrone entfaltete ihren Geschmack richtig, als diese auf dem heißen Fleisch schmolzte. Die unterschiedlichen Fleischstücke waren sehr köstlich gewürzt und richtig gegrillt.
Ein kleiner Abendspaziergang durch den Ort rundetet meinen Abend ab und ich konnte entspannt auf das Zimmer gehen.

Die heutige Route sah so aus:


































Distanz: 102,5 km


Dauer: 7:37 Stunden inklusive aller Pausen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen