31.03.2015

Training für den 32. Rhein-Ruhr-Marathon: Tag 2 von 69



Ein Tag, der es in sich hatte. 

Mit Chaos in NRW, mit extrem heftigem Orkan und meinem zweiten Trainingstag und mein erstes Intervalltraining überhaupt.


Zu Anfang - heute morgen - kam eine nette Durchsage am Hauptbahnhof, dass alle Züge in Richtung Düsseldorf auf unbestimmte Zeit hier stehen bleiben, wegen Sturmschäden.
Alternativ kann man mit der Straßenbahn dorthin gelangen. Hat gut und pünktlich funktioniert. Während des Tages tobte sich Niklas so richtig aus. Mal gut, dass ich im Büro arbeite. Später, gegen 17:30 Uhr, auf dem Heimweg konnte ich endlich mal die komplette Strecke von Düsseldorf bis Duisburg im Stehen fahren. Yippi! 
Waren ja nur knapp 50 Minuten!
Seit 11 Uhr wurde der komplette Nahverkehr eingestellt und ich und Trilliarden von anderen Fahrgästen durften wieder mit der Straßenbahn fahren. Kollektives Gruppenkuscheln war angesagt. Herrlich!!!
Egal! Auch die Rückreise hat gut funktioniert und ich bin vernünftig zu Hause angekommen. Das Wetter hatte sich auch wieder etwas normalisiert.

Endlich konnte ich mich umziehen - Lauffein machen für meinen Einstieg ins Training.
Nach dem ich dann komplett eingekleidet war und im Begriff war die Wohnung zu verlassen, meinte Niklas nochmal alles zu geben - auch das was es heute noch nicht gab...Gewitter und Hagel! Suuuuuuper! 
Kann ich jetzt gut gebrauchen!

10 Minuten später war dieses Spektakel auch wieder vorbei und ich konnte endlich um 19:14 Uhr meine Uhr starten.

Herr Steffny meint, dass heute ein Intervall ansteht, in einer Pace wovon ich bisher nur geträumt habe...4:34!!! Und zwar darf ich 4x 2000 Meter in dieser unaussprechlichen Pace durch die Straßen preschen, dazwischen 4 Minuten Pause (meine Interpretation = Stillstand, Erholung) und insgesamt 15 Kilometer laufen. 
Wie soll ich das schaffen? Keine Ahnung! Einfach machen und versuchen.

Hatte mir gestern über gpsies die Straßen mal angeschaut und vermessen.
Wenn ich schon 2k am Stück rennen muss, dann bitte ohne Ampel oder dergleichen.
Der Weg am Waldfriedhof bietet sich dafür hervorragend an. Eine lange Straße ohne jegliche Störfaktoren.

Also lief ich mich ca. 3,5 Kilometer im Zickzack und gemütlichen Tempo ein. An meiner vorher ermittelten Stelle (Düsseldorfer Straße / Wedauer Straße) öffnete ich den Gashahn und startete den Turbo. Unfassbar! Das war mal so richtig klasse! 

Alle paar Sekunden immer einen Blick auf die Uhr geworfen und immer schön darauf geachtet, dass ich um die 4:30 laufe - bloß nicht langsamer! Den größten Teil der Strecke funktionierte es auch sehr gut. 

Da ich leider mit der Suunto-Uhr die Einstellungen und Umsetzung von Intervall nicht verstanden habe, orientierte ich mich nur nach den nackten und nassen Zahlen auf dem Display. Dazu wusste ich ungefähr nach meiner Vermessung, an welche Stelle die 2 Kilometer erreicht sind. Was soll ich sagen? Ich kam mit dieser Methode sehr gut zurecht.
Die letzten Meter mit Wind und Regen von allen Seiten waren aber schon hart und ich war froh, als ich die Pause einleiten durfte.

Pünktlich zur 1. Erholungsphase fing es an zu hageln - aber wie! Aua!
Yeah! Jetzt habe ich alles was es an Wetter gibt in meiner Laufbahn erlebt. Toll!

So stand ich fast die ganzen 4 Minuten im Dauerhagel vermischt mit ordentlichen Sturmböen und hatte keine Chance mich währenddessen unterzustellen.
Ja - das Leben kann so schön sein!

Pausenhagel und Erholung vorbei und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Komm lass krachen! 
Wieder der Blick auf die Pace. Schön mit kleinen Schritten und aufrechtem Körper mich den mir entgegenkommenden Naturgewalten (Sturm und Regen) gestellt. Dafür konnte ich gut das Tempo halten. Ein paar Einbrüche gab es schon, die wurden dann aber umgehend korrigiert.

2. Pause! Diesmal nur starker Wind. 
Meine Beine signalisierten mir schon das baldige Ende. Ein wenig zu früh! Ich muss noch 2 Mal hin und her und dann noch die 15 Kilometer vollkriegen.
Also schön tief einatmen, beruhigen, Beine vergessen, freuen das es "nur" noch 2x ist.

...und weiter geht´s - wieder zurück im Affentempo! Wobei ich schon fast von alleine das hohe Tempo lief, ein wenig das Gefühl dafür entwickelt habe, um zu spüren wann ich bei der magischen Pacevorgabe bin. (bei der Auswertung sieht man schön deutlich, dass es am Anfang des IT überhaupt nicht so ist) 
So flog ich mit einem sehr erleichterten Gefühl auf meine Pausenmarkierung.
Mein Puls schlug mir bereits aus den Ohren, meine Beine - besonders die Waden - schmerzten schon und mein Atem -  außer Atem!

Der einsetzende Regen tat irgendwie gut und half mir mich mit meinen Atemübungen zu beruhigen.

Die vier Minuten vergingen wie im Flug und startete meine letzte große Einheit für heute - noch einmal 2 Kilometer in 4:30. Nun ja, vom Gefühl her was das voll daneben, aber die Anzeige auf der Uhr war überhaupt nicht so schlecht. Ich gebe es zu, es stand auch mal 4.40 drauf - aber nicht lange...ehrlich :-)
Auf die Zähne gebissen, die Fäuste geballt und meine Beine in die Hand genommen um die letzten Meter nach Vorgabe zu laufen.

Und aus! Die letzte Pause! 
Boar! Wahnsinn! Ich habe es geschafft! Das gibt es doch nicht! Ich kann es nicht fassen und bin überglücklich über mein erreichtes!
Alles runterfahren, zu mir kommen - währenddessen die Straßenseite gewechselt, um dann nach der Erholung die letzten Kilometer im Belohnungstempo nach Hause zu laufen.

So lief ich dann nach den letzten 4 Minuten Pause zwischen 5.30er und 6:00er Pace nach Hause. Schon fast eine Wohltat, wobei die Waden meinten das nicht so. Egal! Wofür gibt es die Pferdesalbe, die wird das schon wieder richten.

Sehr erleichtert und froh betrat ich dann die Wohnung. Ein großartiges Gefühl. Ich habe ein Intervall hinter mir - und was für eins - und das direkt am Anfang. Mensch klasse. 
Darauf bin ich richtig stolz. 

So sieht dann die Zusammenfassung von heute aus:

31.03.2015: Tag 2 von 69
Soll: SB IT 4x 2000 m (Pause 4 min)  4:34   15 Kilomter
Ist: SB IT 4x 2000 m (Pause 4 min)  zwischen 4:22 und 4:40   15,22 Kilometer



Vielen Dank für das lesen meines Blogs.
Ich wünsche einen schönen Abend und verabschiede mich bis morgen.

der bewegte Jürgen

...kleiner Ausblick auf den 01.04...... frei




Insgesamt 2.795,74 km seit dem 21.04.2013

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