21.04.2014

Einjähriges Lauferlebnis 21.04.2013 - 21.04.2014

So schnell vergeht ein Jahr.

Meine kleine gedankliche Rückblende, zeigt mir, wenn man nur ein wenig will, kann man eine ganze Menge erreichen...so ist der bewegte Jürgen entstanden.

Vor genau einem Jahr habe ich die Leidenschaft Laufen für mich entdeckt.

Irgendwas sportliches habe ich immer, mein ganzes Leben gemacht. Ganz früher, als kleiner Junge, mal angefangen mit Geräteturnen, Radfahren begleitete mich immer zwischendurch. Mal mehr mal weniger. Später mehr.
Damals als kleiner Ursel wollte ich von der Schule nicht Fußball, Volleyball oder Basketball spielen...ich entschied mich für das Fechten. Einige Zeit ließ ich mich trainieren, lernte den Ausfallschritt, die verschiedenen Angriffsstellungen kennen. Es hat mir echt Spaß gemacht.
Einige Faktoren sprachen aber damals dagegen, dass ich kein Vereinsmitglied wurde.

Später in meinem Leben folgten einige missglückte Versuche von zahlenden Mitgliedschaften von sogenannten Muckibuden.
Radfahren begleitete mich immer zwischendurch. Mal mehr mal weniger. Später mehr.

Im Jahre 2009 kam die Idee im Büro auf, an dem jährlich stattfindenden Firmenlauf teilzunehmen. 5 km quer durch die Duisburger Stadt. Keine schlechte Idee, nur so ganz ohne Training geht es nicht. Also versuchte ich meine ersten Schritte zu joggen. Mit der Erkenntnis, dass ich unter starken Schmerzen am Schienbein, Luftnot gerade mal 500 Meter weit kam. Mit extrem roten Kopf und absolut kraftlos, begriff ich nicht, wie so viele Menschen daran Spaß haben konnten und überhaupt weite Strecken laufen können. Ich stieg nach ein paar wenigen Versuchen aus dem ganzen Vorhaben aus und wollte nie mehr joggen!

Radfahren begleitete mich immer zwischendurch. Mal mehr mal weniger. Später mehr.

Viele viele geradelte Kilometer später kam mir in den Sinn, mit dem Rad von Duisburg nach Hamburg zu fahren. Im Jahr 2012 habe ich es getan.
2015 findet eine Wiederholung statt, nur dann radel ich nach Dresden.

In dem gleichen Jahr 2012 schenkte mir meine Frau einen Schnupperkurs Fechten. 
Ja richtig, 25 Jahre später hatte ich erneut die Gelegenheit diese coole Sportart auszuüben. Das klappte so gut, dass ich mich diesmal auch als festes Mitglied anmeldete.

Zum Aufwärmen gehörte zur jeder Trainingseinheit 4x Runden auf der Tartanbahn zu laufen. Später wurde erhöht auf 6x. Es klappte gut. Ich hatte keine Schmerzen, ich hatte Spaß dabei gehabt.
Aus welchem Grund auch immer, dies war für mich unbewusst der Startschuss zum Laufen.

Durch erhöhte Vorstellungen des Vereins, nicht nur 1x die Woche, sondern 2x oder besser 3x pro Woche zum Training zu kommen, habe ich dieses Kapitel durch zeitlichen Mangel beendet und mir geschworen nie wieder Vereinsmitglied zu sein.
Ich verkaufte mit Verlust meine erworbenen Fechtausrüstungen und fing schließlich mit etwas zeitlichen Abstand am 21.04.2013 mit dem Laufen.

Zum Anlass dieses Jubeltages bin ich heute - ein Jahr später - aus Spaß und einfach nur so meine allererste aufgezeichnete Strecke erneut gelaufen.
2014 https://www.runtastic.com/sport-sessions/212959677
(Die Aufzeichnungsqualität lässt auch ein wenig zu wünschen übrig...leider kein direkter Vergleich möglich, da einige Meter fehlen...nun ja. Generell könnte die Datenermittlung genauer sein. Die Höhenmeterangaben kann ich teilweise nur als nettes Gimmick bezeichnen aber nicht ernst nehmen, zuviel enorme Unterschiede auf gleicher Strecke festgestellt. Aber das soll mich nicht abhalten)

Mit 1,54 km bin ich damals um die Häuserblocks gestartet und spürte, dass da noch mehr geht.
Es folgten die ersten Versuche noch ein Häuserblock mehr, ein Straßenzug mehr mit aufzunehmen.
Ich hatte unheimlich Spaß daran gehabt mir die Daten mit der runtastic-App auf meinem Smartphone aufzuzeichnen und meine Erfolge zu verbuchen.
Da ich nichts übertreiben wollte, habe ich in meinem ersten Laufmonat 4 Einheiten und insgesamt 11,7 km geschafft.
Keine Schmerzen, alles gut.

Was dann folgte sind immer mehr Einheiten, mehr Kilometer und noch mehr Spaß.

Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, warum ich damals in g+, in den Communities nach einer Läufercommunity gesucht habe. Zu diesem Zeitpunkt auch meine erste.
An eines kann ich mich aber erinnern, dieses Läuferlogo hat mich sehr positiv angesprochen und die ersten gelesenen Beiträge bestätigten mir den Eindruck. Irgendwas sagte mir damals, dass ich in dieser virtuellen Gemeinschaft gut aufgehoben bin.
Ich entschloss mich dort anzumelden und wollte auch meine einzelnen Läufe dieser Community präsentieren, mir vielleicht auch Tipps holen, mich mit jemanden über mein neues Hobby austauschen.

Ende Mai stellte ich mich in der Community Running/Laufen offiziell kurz vor und wurde auch sofort sehr positiv begrüßt.

Meine einzelnen Läufe wurden mit vielen tollen Worten von weitaus erfahrenen Läufern analysiert und positiv bewertet. Das machte mich sehr froh und zufrieden. Obwohl ich ja echt dachte, dass die von mir gezeigten Läufe nicht wirklich Interesse bei den Profis wecken könnte.
Falsch gedacht!!!
Keiner, der meine kleinen ersten Gehversuche als Jogger/Läufer lächerlich oder gar negativ fand. Ein Motivationsschub ohne Ende.

Es folgten weitere Läufe, Aufzeichnungen, Distanzerweiterungen, positives Feedback und noch mehr Spaß.
Das war mein neues Hobby. Laufen!

Viele Monate und etliche Kilometer später wurde ich aufmerksam auf ein Community-Treffen auf der Wasserkuppe in der Rhön. Ganz früher waren meine Familie und ich dort im Urlaub gewesen.
Ich verfolgte dieses Treffen mit extrem großen Interesse und fand das einfach großartig, dass sich einige aus der virtuellen Welt im realen Leben treffen und gemeinsam laufen wollen. 

Nicht das ich mich für so eine Herausforderung fit gefühlt hätte, aber ich hätte dort gerne mitgemacht.
Dieses Vorhaben lies sich aber nicht für mich realisieren. Schade.

So lief ich für mich weiter. Versuchte irgendwie regelmäßig zu laufen, ganz ohne Plan und so wie es am Besten in den normalen Tagesablauf passte. Viele Einheiten und Kilometer sammelten sich in meiner runtastic-Übersicht an, die ich mittlerweile mit einer Lauf/Pulsuhr von Garmin aufzeichnete, da ich kein Interesse mehr hatte mein Smartphone ständig in der Hand zu halten.

Neue Bewegungshelfer (Laufschuhe) hatte ich mir zwischendurch auch zugelegt und lief damit immer besser und immer weiter.

Es stellten sich die ersten zeitlichen Rekorde für die gleiche Strecken ein, extrem große und lange Läufe (um die 6 km, später um 11 km und 17 km) und immer mehr Lust am neuen Hobby.
Unfassbar! Das ich das wirklich alleine gelaufen bin.

Im September plante man in der Community ein weiteres Treffen, diesmal am Edersee. 
Koste es was es wolle...da wollte ich auf jeden Fall dabei sein. 
Strecken wurden erstellt, darüber diskutiert, sich gegenseitig hochgepusht - ein fantastisches fiebern entstand.
Da ich dann bei diesem Treffen nicht als der absolute Looser da stehen wollte, ich sah mich selber noch nicht wirklich geeignet dafür, musste ich trainieren, trainieren und trainieren. 
Unterkunft wurde gebucht, ein Mietwagen bestellt und die allgemeine Freude in der Com auf dieses Wochenende im Januar 2014 wurde immer größer und intensiver.
Meine erste Idee, dass ich mich für den 20 km Abschnitt entschied, wurde kurz vorher noch von vielen Läufern auf 30 km aufgebohrt. So nach dem Motto..."Hey, wenn du 20 schaffst, dann schaffst du auch 30". Ich habe mich von der Euphorie mitreißen lassen und entschied mich für diese enorm große Distanz. Ich muss echt verrückt gewesen sein.

Mit viel Angst und Sorge, dass dort vielleicht viel Schnee liegt, ich an den Bergen kaputt geh und zerbröselt oben ankäme und ich für solche großen Dinge nicht geschaffen bin - ich aber wollte - trainierte ich immer weiter. 
So kamen dann auch tatsächlich meine ersten Langläufe von über 20 km, bis hin zu 30 km in meine Aufzeichnungen. Aber dennoch hatte ich tierischen Respekt davor. Soweit! Soviel! Die Erinnerungen an meine bisherigen Radtouren zeigten mir, dass das echt Wahnsinn ist, solche Distanzen zu laufen. Unfassbar!

Dieser Edersee-Lauf entpuppte sich als das absolute super Highlight für alle Beteiligten und vor allem für mich. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Mit ganz vielen netten Läufern hatten wir eine Menge Spaß gehabt und das gemeinsame Ziel erreicht. Eine freundschaftliche Verbindung entstand. Das Beste überhaupt.

So wurde die nächste Ebene in meiner Laufbahn erreicht. Regelmäßige Langläufe um die 30 km gehören jetzt mittlerweile zu meinen Wochenendläufen. Die Landschaft genießen, die Natur mit allen Sinnen aufnehmen, Bilder machen und sich darüber freuen, dass mein Körper mir solch tollen Momente schenkt.
Einfach herrlich.

Außergewöhnliche Ideen, die eigenen Grenzen zu überlaufen immer neue Ziele zu erlaufen entstanden und verfestigten mein Hobby - das Laufen
So kam es, dass ich zum Beispiel von Duisburg nach Bottrop zum Tetraeder oder nach Moers zum Geleucht gelaufen bin. Wahnsinn. Eigentlich Ausflugsziele für eine Radtour.
Apropos Radfahren...mein Rad habe ich seit Beginn des Laufen nicht mehr aus dem Keller hervorgeholt.
Hätte ich mir niemals träumen lassen.

Mittlerweile gehören zu meinen Feierabendläufen eine Strecke um die 10 km, jeden zweiten Tag. Jedes Wochenende mein Langlauf.

Eine unfassbare Steigerung innerhalb eines Jahres, die mich extrem stolz und glücklich macht mit der Erkenntnis, dass ich weiterlaufe - so lange es geht und mir mein Körper erlaubt.
Vor einem Jahr hätte ich niemals daran gedacht, solche Umfänge jemals zu laufen.

Noch sind meine Gedanken komplett frei von offiziellen Wettkämpfen - auch wenn es einige in der Com anders sehen ;-) - aber ich denke, dass ich dieses Level auch demnächst erreichen werde. 
Kommt Zeit - kommt Wettkampf. 

An dieser Stelle möchte ich mich für die liebevolle Unterstützung meiner Frau +Sylwia Weinreich bedanken, die immer ein Ohr für mein Erlebtes hat, für mich da ist und viel Verständnis für mein Hobby mitbringt. Danke. Mittlerweile ist sie auch angesteckt und versucht den einen und anderen Kilometer zu laufen :-)
Auch die tolle Unterstützung meiner Eltern und meiner Familie möchte ich gerne erwähnen und mich dafür bedanken.

An alle aus der Com, die mich bis hier hin begleitet haben, mir gut zugesprochen haben, mich positiv unterstützt haben, möchte ich auch meinen herzlichen Dank aussprechen. Ohne diesen Zusammenhalt und ewige anhaltende Motivation wäre ich heute nicht auf dem bisher erreichten. Vielen Dank.

Zum Ende kommt etwas zum staunen. Zahlen, Daten, Fakten. Mein erstes Läuferjahr in Zahlen. Viel Spaß dabei und ich freue mich auf Eurer weiteres Interesse an meinen Läufen und Berichten.

Bis zum nächsten Lauf.
Jürgen - der aus dem Ruhrpott ;-) läuft weiter

Kilometer: 1.244,19
Zeit: 127 Stunden und 8 Minuten
Kalorien: 102.516
Einheiten: 114









---Ende meines ersten Laufjahres---

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