10.05.2014

Laufen am 10.05.2014 (20,05 km)

Eine gute Tat

Ich hatte mir für heute mal wieder einen Wochenend-Langlauf vorgenommen.
Heute standen einige Veränderungen auf dem Programm.

Zum einen bin ich nun auch mit einem Kalenji LongTrail Trinkrucksack ausgestattet. Juchu :-)

Da mein vorheriger in allem mehr als unpraktisch zu händeln war und noch auf dem letzten langen Lauf die Trinkblase undicht wurde, kam für mich nun dieser ganz gelegen. Nach vielen Empfehlungen aus der Com habe ich mir nun den auch zugelegt. Hier ist er...

Kalenji 8 Liter LongTrail

Zum anderen habe ich mir nun endlich eine DigiCam zugelegt.
Hey...my first Nikon :-) wird mir bestimmt ein paar gute Momente während meiner Läufe festhalten.

Nikon CoolPix AW 110

Ist doch herrlich, wenn man vom Arbeitgeber die Jahresprämie in 2 Teilen erhält. So macht doch einkaufen Spaß.

Also die beiden Neuanschaffungen wollten heute ausprobiert werden. Ich freute mich sehr darauf. 

Mein Wecker schellte sehr früh - um 5 Uhr. Leider kam ich heute nicht aus den Puschen und schon gar nicht aus dem Quark. Der Gedanke war eigentlich um 6 Uhr zu starten.

Beschäftigte mich mit dem Flüssigkeitsbehälter der mit zwei Riemen über den Schultern gehalten wird. Schaute mir die Fächer an, wunderte mich über soviele Zurgurte. Besonders die sehr langen Enden am oberen Klickverschluss. In den habe ich bisher keinen Sinn gesehen, wozu man diese verwenden kann. In der Com gibt es bestimmt einen erfahrenen Kalenji-Träger, der mir den Zweck erklären kann.

Nachdem die Trinkblase mit aufgerührtem Magnesiumwasser befüllt war, gab es erst mal ein Frühstück - in a aller Ruhe. Achja, es war ein Bircher 6-Korn Müsli mit Alpro Schokodrink.

Weiterhin in allmählicher Ruhe suchte ich mir dann die richtigen Laufklamotten zusammen, ging bestimmt 3x auf den Balkon um die Temperatur abzuschätzen. In den Nachrichten erzählten die was von 9°. Recht frisch.

Ich entschied mich für komplett kurz. 

Mein Laufgestell wurde auch in kurz gekleidet - davon gibt es kein Bild
(Das Kneul an Zurgurten mittig mit dem Schlauch, war für heute meine Idee - das kann aber nicht damit gemeint sein)

Um viertel nach Sieben drückte ich den Startknopf meiner Forerunner 110, viel später als gedacht - aber egal, Hauptsache laufen und Spaße haben.

Die ersten Meter liefen ganz gut, obwohl ich zwischenzeitlich noch ganz am Anfang durch ewig lange Trödelei keine richtige Lust mehr hatte. Da war ich immerhin schon knapp 1 Kilometer unterwegs. Fand das Gefühl total daneben und lief einfach weiter. Dafür brauche ich mich nicht fertig zu machen. 
Also schnell "die wenige Lust" in "dann mach wenigsten die 10er" ausgetauscht und ich lief.

Nahm mir für heute den Duisburger Süden vor, aber nichts konkretes.

Auf meinen Standardweg - kurz nach Beginn - durch das ehemalige Kasernenviertel, das mittlerweile viele Eigentumhäuschen in einem Wohnpark hat, machte sich schon der Kaffee vom Frühstück bemerkbar. Ein bissl früh. Es wird noch keine P-Pause eingelegt, jetzt nicht.

Fast regelmäßig auf meinen Runden durch diesen Wohnpark begegne ich einem älteren Herren mit einem Golden Retriver. Dieser Herr sitzt in einem Rollstuhl, den er über einen Joystick bewegen kann.
Der Hund ist immer an einer Seite des Stuhls mit der Leine befestigt. Sogar in den dunklen Abendstunden sind die beiden beleuchtet unterwegs. Durch die Regelmäßigkeit der Begegnungen fallen einem dann schon so einige Dinge auf, aber mehr auch nicht.
Als ich um die letzte Ecke im Wohnpark bog, waren die beiden auch heute wieder unterwegs. Ich freute mich wieder diesen sehr freundlichen schauenden Hund zu sehen, der immer ganz brav und leise sein Herrchen folgt. 

Um so näher ich an den beiden herankam, merkte ich das heute irgendwas nicht stimmen kann.
Er stand mit seinem Stuhl am Rand des Weges und der Hund lief hektischer hin und her - in Leinenlänge um sein Herrchen.
Jetzt ist die Entfernung vom ersten Wahrnehmen bis auf der gleichen Höhe zu sein nicht allzu lang. 
Ich verlangsamte mein Laufschritt und blieb neben ihm stehen.
Auf meine Frage, ob ich ihm helfen könnte und ob mit ihm alles in Ordnung sei, freute der Mann sich sehr.

Er erklärte mir, dass die Elektronik ausgefallen ist und er weder vor noch zurück kommt. Ob ich ihn nach Hause schieben könnte, ganz in der Nähe. Kein Problem - wird gemacht!
Währenddessen ich die Einweisung von ihm erhielt, welche Hebel und Raster ich betätigen muss, schaute mir der Hund ganz neugierig zu. Ich bemerkte wie ruhig und entspannt er wieder war. Keine hektischen Bewegungen mehr. Er spürte wohl, dass jetzt seinem Herrchen geholfen wird. Klasse.

Der Mann lotste mich zu seinem Haus. Der Weg bis dorthin war wirklich ganz kurz, allerdings extrem anstrengend. So ein Stuhl mit Motor und mit Fahrer hat ein ordentliches Gewicht, aber es ging irgendwie.
Sein vierbeiniger Begleiter lief währenddessen ganz brav neben mir her und nahm immer wieder mit mir Sichtkontakt auf.  Vor der ebenerdigen Haustür angekommen kramte der Mann seinen Schlüssel heraus, schloss auf und bat mich ihn noch bis in die Wohnung zu schieben, ab da kommt er wieder ganz alleine zurecht. Der Goldi lief schon mal vor und zeigte den Weg.
Durch einen sehr engen Flur schob ich ihn dann in sein Wohnzimmer, wo der Hund schon bereits auf uns wartete. Noch eine kurze Feinjustierung des Stuhls und der Mann war sehr glücklich und bedankte sich bei mir mehrfach. Mit einem kurzen Nasenstupser an mein Bein der Hund wohl auch.
Nach knapp 20 Minuten Kompletthilfestellung verließ ich das Haus und zog die Tür hinter mir zu und spürte ein glückliches Gefühl. 
Ein toller Start in den Tag. 

Danach waren alle vorherigen Gedanken und der Drang nicht mehr vorhanden und ich lief wieder erneut los.


Am Tiger & Turtle fließt der Angerbach vorbei, ein hervorragende Idee an dem entlang zu laufen.




Wenn man mal in runtastic nicht sein Tempo einhält, wird immer so ein nettes Tierchen gezeigt...dieses querte mühselig meinen Weg. An meinem Tempo kann es aber nicht gelegen haben ;-)


Dieser Weg ist leider nicht allzu lang und leider zu schnell zu Ende. Nach dem Angerhof (Restaurant) bog ich links in den Verloher Kirchweg durch die Felder.






 




Auf Gitterrosten und in gebückter Haltung hier durch - nicht schön!

Dafür Entschädigung zu 100% im Wald an der Sechs-Seen-Platte.




Etwas später von hier und leider etwas zu früh im Lauf spürte ich - das könnte es für heute gewesen sein. Ich verlangsamte mein Tempo, legte die ersten Gehpausen ein. Versuchte es wieder erneut, auch die Gehpausen. Ach nicht schlimm, dann eben heute keine 30 Kilometer - müssen auch nicht immer sein. Wenn keine Kraft mehr da ist, kann man nichts machen. Schön, dass ich in diesem Moment nicht allzu weit von zu Hause entfernt war. Weitere versuchte Lauf / Gehpausen folgten und zeigten mir ganz deutlich - es ist Schluss für heute. Diese Erfahrung habe ich in der Vergangenheit bei meinen langen Läufen bereits kennen gelernt. Wenn die ersten Gehpausen einsetzen, dann dauert es nicht mehr lange und es Schicht im Schacht.

Bei Kilometer 20 stoppte ich dann die Uhr und ging die letzten 2,5 Kilometer nach Hause.
Auch schön, es fing dann doch noch an zu regnen - auch viel zu früh. Sollte erst gegen Mittag kommen.

immer schön lächeln - alles nicht schlimm!

Ziemlich durchgefroren freute ich mich zu Hause dann auf die heiße Dusche. 
Als erste Stärkung gab es heute mal eine Scheibe Pumpernickel mit Kichererbsen Curry Brotaufstrich, darauf frischen Ruccola und eine Scheibe Wilmersburger mit Kräutern. Danach noch einige Scheiben Rote Beete.

Fazit: Ein wunderbarer langer Lauf mit einer ganz tollen Begegnung direkt am Anfang und die Erkenntnis, dass meine Neuerungen sich absolut gelohnt haben.

In diesem Sinne - wünsche ich ein schönes Wochenende meinen Lesern und allen Wettkämpfern morgen alles Gute und viel Erfolg.

Hier ist auch die komplette (nicht vollendete) Laufstrecke zu sehen und so ein paar Daten dazu.



Insgesamt 1.313,13 km seit dem 21.04.2013
(toller Zufall mit der Gesamtleistung)

Vielen Dank für lesen und bis zum nächsten Lauf.

Jürgen - der aus´m Ruhrpott

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