17.08.2014

Laufen am 17.08.2014 (19,87 km)

Das war´s! Schluss! Aus! Ende!


In den letzten Tagen / Wochen habe ich mich sehr rar gemacht, habe mich nicht sportlich bewegt, hatte mich auch kaum in der digitalen Welt aufgehalten...kurz um:
Ich befand mich in meiner ganz persönlichen Phase Zero, kein Bock – ich war faul!!!

Es viel mir in dieser Zeit auch nicht besonders schwer, einfach mal nichts zu machen nach den Jobeinheiten. Auch wenn das Wetter wirklich dazu einlud, quasi mich schon mit herrlichstem Sonnenschein anschrie, dass ich doch bitte vor die Tür gehen soll – blieb ich faul...einfach faul und sehr inaktiv.

Dieser Zustand ist nicht mehr zu ertragen und ich fühle mich nicht wohl. Mein inneres Gefühl, meine Knochen wollen dieses nicht mehr akzeptieren. Mein Gehirn zeigte mir auch ganz deutlich den Weg und plante diesen Sonntag fest ein, um dieses Dilemma zu beenden. Will auch wieder aktiver sein, will mich bewegen – muss mich bewegen.

Das war´s! Schluss! Aus! Ende! Mit meiner Lethargie.

Eigentlich hatten meine Frau und ich uns für heute einen frühen Start in den Tag vorgenommen.
Fünf Uhr aufstehen und gemeinsam um sieben Uhr den Tag sportlich beginnen.
Daraus wurde dann doch nichts. Macht nichts.

Viele Stunden später brachte uns ein gemütliches Frühstück genügend Kraft für den Tag.

Kurz darauf schnibbelten wir viel Gemüse für eine herzhafte Suppe und kochten dieses ein.



Um 14:17 Uhr starteten wir unsere Uhren und los ging es mit uns Zweien. 

Jetzt geht´s los!
Sylwia auf dem Rad und ich laufend. Zuvor hatten wir die heutige Route besprochen. Als Hauptziel hatten wir uns die Regatta-Bahn ausgesucht. Vorher muss aber viel Asphalt unter die Pneus und Sohlen genommen werden. Trister grauer Asphalt – egal. Ich mag so etwas auch!

Die ersten Meter fühlten sich noch ein wenig schwer an, aber es ging doch irgendwie gut.

Von unserer Straße ging es in südlicher Richtung zur Rheintörchen Straße, dort bogen wir links ab, um nach ein paar wenigen Metern wieder rechts in die Eschenstraße abzubiegen. Nach wenigen Metern geht diese dann in die Forststraße über.

lustige Asphaltbewältigung mit Sylwia und Jürgen
Noch war ich nicht in meinem Laufrhythmus angekommen. Ich fühlte mich noch ein wenig unkoordiniert, was den vernünftigen Bewegungsablauf von Beinen und Armen angeht.

Die Forststraße mündet am Ende in die Düsseldorfer Straße, an der wir nun links abbogen, um in nördlicher Richtung bis zum Grunewald zu gelangen.

Sylwia
Düsseldorfer Straße mit Brücke der Straba
Düsseldorfer Straße mit Straba
Leider zu früh den Mustang geknipst. Erkennt ihr mit welchen Schuhen ich heute unterwegs war? 
im Hintergrund die Didier-Werke auf der Düsseldorfer Straße
Sportpark Wedau - unser Ziel

am Grunewald
Dort steht schon seit etlichen Jahren das alte Hotel Grunewald, welches leider nicht mehr bewohnt ist und auch nicht mehr betrieben wird. Sehr schade. Das sieht so beeindruckend aus. Der Baustil ist noch aus ganz alter Zeit. Sieht man heute noch selten.

Sternbuschweg - unter Eisenbahnbrücken her
Leicht rechts, im weitläufigen Bogen folgten wir dem Sternbuschweg unter der Nord-Süd-Achse, der A59 her. Der Kalkweg brachte uns dann immer näher an unser Hauptziel – die Regatta-Bahn.

vergangene Zeiten am Wegesrand auf dem Kalkweg
Schließlich bogen wir an der Kruppstraße links ab. Vorbei an der Schauinsland-Arena (MSV Stadion), die heute sehr schön mit vielen Zebrafahnen geschmückt wurde, bis hin zur Regatta-Bahn.

Schauinsland Arena

Sylwia und ich auf der Kruppstraße

Zebrafahnen vor dem Stadion
Kunstwerke am Wegesrand im Sportpark Wedau


An einem freien Platz waren heute wieder ganz viele mutige Menschen, die sich aus luftiger Höhe mit einem waghalsigen Sprung in die Tiefe stürzten. Nichts für mich.
Glücklicherweise hat der Springer nicht allzu lange auf seine Mutprobe gewartet, somit viel dann der einzige Stillstand für ein Foto sehr schön kurz aus.

Mutiger Springer
Weiter ging es zur Tribüne der Regatta-Bahn. Unser Ziel ist soweit örtlich erreicht. Nur mit dem wunderschönen Vorteil, dass man hier um den Parallelkanal und um die Regatta-Bahn hin und her laufen kann, um so eine schöne ausgeweitete Strecke am Ende zu erhalten.

Das taten wir auch. Rein in den Weg am Kanal. Einfach herrlich hier.

Parallelkanal
meine tolle Begleitung ist noch da

eigentlich dachte ich Sylwia wäre sichtbar hinter mir
Später fiel mir ein, dass wir eigentlich auf dem Kalkweg viel weiter wollten, zum Sporthotel, um im Zickzack um alle Wasserflächen zu gelangen. Macht auch nichts.

Brücke über Kanal
Wozu gibt es Brücken über den Kanal? Rüber und wir waren wieder auf Kurs. Dann müssen wir eben einige Meter vom Einstieg an den Kanal doppelt berühren – auch egal.

Mittlerweile war ich wieder in meinem 100% Bewegungsablauf angekommen. Es machte alles wieder viel Sinn und Spaß. Mein Atmung, meine Beine, meine Arme – alles war wieder hervorragend auf einander eingestellt. Ein tolles Gefühl.

Begehbares Netz über den Kanal vom Kletterwald tree2tree
links und rechts schöne Dinge zu entdecken
Uferrand vom Kanal

Nachdem wir den Kanal umrundeten und auf der Uferseite der Regatta-Bahn in südlicher 
Richtung uns bewegten, warf ich mal wieder einen Blick auf die Uhr. Stellte fest, dass bereits schon fast 10k hinter uns lagen. Allerdings stellte ich auch fest, dass der Zeitfaktor schon erheblich hoch war – um die 49 Minuten. Was? Das gibt es doch nicht! Na gut, für zwei Wochen Pause auch verständlich.

Asphaltweg an der Regatta-Bahn
Sylwia meinte noch, dass es doch nicht schlimm sei, wenn ich etwas langsamer heute wäre.
Doch ist es. Für mein Ego ist sehr schlimm! Die 10k will ich noch unter 1 Stunde schaffen.
Also ein, zwei, drei Gänge höher geschaltet, Bremse gelöst und Fersengas gegeben.
Bingo! In 56:38 Minuten war der 10er erreicht. So ist fein Jürgen.
Dieser kleiner Sprint zeigte mir aber schon deutlich, dass noch eine Menge aufzuholen ist.

Unmittelbar danach trabte ich mich ungefähr wieder auf die vorherige Reisegeschwindigkeit ein.
Am Startbereich für die Kanuten bogen wir links ab, wenige Meter und wieder links. Diesmal auf den Schotterweg der Regatta-Bahn, diesmal wieder in nördlicher Richtung.

Hin und her macht einfach Spaß.

Schotterweg an der Regatta-Bahn
Am Ende gibt es eine kleine Steigung und der Weg wird etwas schmaler. 

schneller....immer schneller

noch schneller
Sylwia teilte mir mit, dass Sie etwas schneller vorfahren will. 
Sie trat in die Pedale – und ich beschleunigte auch.
Sie schaltete hoch – ich auch. Einige Meter konnte ich unter verwunderlichen Blicken meiner Frau mithalten. Dann zog sie an mir vorbei. Witzig war´s!

Tribüne im HIntergrund
Am Ende nochmal kurz über die Kruppstraße und dann rechts – wieder in südlicher Richtung – auf die Masurenallee.

Mausrenalle
Auf dem nun schmalen Weg konnten wir nicht nebeneinander her. Einige hundert Meter später, fast wieder neben der Regatta-Bahn wurde der Weg wieder breiter.

nicht wirklich viel Platz für nebeneinander
Mensch, was geht es mir gut. Ich fühle mich so richtig gut und hochmotiviert. Alles ist perfekt!

DB Schenker auf der Masurenallee
Vereinsschild auf der Masurenallee
Am Ende bogen wir dann rechts ab, um in westlicher Richtung auf der Wedauer Straße unseren Heimweg anzutreten. Ab hier nur noch geradeaus.

Hinter der Überquerung des Kalkweges ergab sich was ganz faszinierendes. Unbewusst beschleunigte meine Frau und ich wollte mithalten, wollte nochmal alles aus mir rausholen.
Echt irre was da noch so geht! Klasse!

Mit einer Pacesteigerung von 5:16 über 5:01 bis hin zur 4:33 beschleunigte ich meine Schrittfolge. Ein phantastisches Gefühl.
Das war war mal richtig super. Zwar schnaubte ich so laut wie eine Lokomotive, dennoch zwang ich mich, den Umständen entsprechend, weitgehend ruhig und kontrolliert weiter Luft zu holen.

Kann ich das Fahrtenspiel nennen? An der Düsseldorfer Straße, nach knapp dreieinhalb Kilometer Vollgas, wurde ich durch eine rote Ampel gestoppt. Puh!
In diesem kurzen Moment der Wartezeit hatte ich brennenden Wackelpudding in den Beinen. Nochmal tief einatmen und grün wurde es. War das gut! Hat das Spaß gemacht! Ich bin gebeistert!

Ab hier – die letzten paar Meter – nur noch langsam austraben.

Wieder ging es über die Forststraße, diesmal aber bis hin zur Hitzestraße. Dort rechts, vorbei am Sportplatz um am Ende wieder links in die Rheintörchen Straße abzubiegen.
Die Fliederstraße rechts, gleich ist es geschafft. Nur noch drei Mal abbiegen und wir sind wieder zu Hause.

Zufrieden und glücklich stoppten wir die Uhren bei 19,87k und 1:47:40.

Sehr zufrieden und sehr glücklich nach knapp 20k
Die am morgen aufgesetzte klare Gemüsesuppe verfeinerten wir noch mit roten Linsen und genossen diese unmittelbar danach zur Belohnung.
Ah...tat das gut.
Die eventuell weggelaufenen und geradelten Lebensgeister wurden mit der heißen Suppe sofort wieder aktiviert.
Kann ich nur empfehlen!

Fazit:
Mein ganz großer Respekt geht an Sylwia. Sie hat heute wieder einmal eine spitzen Leistung auf dem Rad hingelegt. Knapp 20k, wo doch sonst in der Vergangenheit viel eher keine Motivation und Kraft mehr vorhanden war. Das hast Du echt super gemacht, mein Schatz! Ich bin sehr stolz auf Dich.
Vielen Dank für Deine umfangreiche Unterstützung.

Für mich kann ich sagen...meine Entscheidung der Phase Zero den Rücken zu kehren und mich wieder zu bewegen, war das Beste überhaupt. Das Gefühl von gedanklicher Freiheit, die Natur zu sehen und zu genießen, die Bewegung im ganzen Körper zu spüren – einfach herrlich!
Da stellt sich doch mir die Frage, warum habe ich eigentlich kein Bock gehabt? Wo es doch einfach nur schön ist zu laufen. Eine Antwort darauf gibt es nicht. Egal! Vorbei ist vorbei.

Der bewegte Jürgen ist wieder zurück!

In diesem Sinne bedanke ich mich bei Euch für Eurer Interesse meinen Blog zu lesen und wünsche noch einen schönen Restsonntag.

Bis bald...

der bewegte Jürgen



www.runtastic.com/sport-sessions/295028973

Insgesamt 1.702,99 km seit dem 21.04.2013

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