Mit etwas Verzögerung startete heute
mein Sonntagslauf.
Erst einmal ganz gemütlich und lange
geschlafen. Das gemeinsame Frühstück gab uns die Energie für den
Tag.
Danach kam bei uns spontan die Idee
auf, dass Sylwia mich heute auf Ihrem Rad begleiten könnte.
Ausgesprochen – kurz geplant – und
schon ging es für uns gemeinsam los.
Vorher hatte ich noch das Rad von ihr
startklar gemacht, so mit Luft in die Reifen und ein wenig entstaubt.
Bei meinen Vorbereitungen stellte ich
fest, dass meine Garmin-Uhr kein Lebenszeichen mehr von sich gab. So
komplett außer Betrieb.
Verstehe ich nicht. Da hatte ich die Uhr
doch noch vorgestern ganz normal nutzen können und im Anschluss zum
Aufladen angeschlossen. So wie immer. Nur heute zeigte sie mir ein
leeres Display. Wie lange habe ich die jetzt? Eineinhalb Jahre? Meine
Begeisterung hält sich in Grenzen. Oder hat der Ausfall etwas damit zu tun, dass ich mich gestern bei Suunto angemeldet habe. Meine Idee ist ja, mir demnächst eine dieser tollen Uhren zuzulegen. Hatte auch letzte Tage irgendwo im Internet gelesen, dass im Herbst die 3. Auflage auf den Markt kommen soll. Ist jetzt etwa meine Garmin sauer auf mich?
Aber nicht Laufen ist auch keine
Lösung. Also musste meine Wischgerät daran glauben. Ab in den
Armhalter damit und die runtastic-App startklar gemacht.
Etwas später standen Sylwia und ich
bereit für unseren gemeinsamen sportlichen Ausflug vor unserer Tür.
Die Startknöpfe wurden gedrückt.
Nach einigen Metern stellte ich zum
ersten Mal fest, was es doch für einen Unterschied ist, wenn man
nicht sofort sieht, welche Geschwindigkeit man läuft. Ein derartiges Gefühl
habe ich dafür noch nicht entwickelt.
Meine persönliche Coachin und
Copilotin in einer Person fragte ich und war doch sehr überrascht,
wie schnell ich auf den ersten Metern bin. 13,20 Km/h – für die
ersten Schritte und für meine Gewohnheit schon recht schnell. Soweit
ging es mir aber gut und ich sah auch nicht ein meinen Schub zu
drosseln.
Ziel war heute die Regatta-Bahn. Einmal dort hin, ein oder zwei Mal darum und wieder nach Hause.
So bestritten wir gemeinsam den Weg zu unserem Ziel. Mal auf getrennten Wegen nebeneinander her, oder
auf der gleichen Seite. Mit viel Spaß kamen wir unserem Tagesziel immer näher.
Während dem Einlaufen an der Regatta entschied ich mich dazu, direkt an der Ruderstrecke vorbei zulaufen, nicht den äußeren Weg über die Masuren Allee.
In diesem Bereich sind immer sehr viele Läufer, Radfahrer und Spaziergänger unterwegs. Einige viele Läufer konnten wir souverän überholen und hinter uns lassen. Ein sehr gutes Gefühl.
Kurze Absprachen zwischen uns beiden, wer auf welcher Seite vorbei geht/fährt, wer die Spitze übernimmt haben echt Spaß gemacht. Auch wenn ich bei meinem heutigen zügigen Lauftempo nicht mehr gut sprechen konnte, aber es gelang uns dennoch sehr gut. Zwischendurch versorgte mich Sylwia mit den wichtigsten Daten wie Distanz, Geschwindigkeit und Zeit. Perfekt!
Sehr schnell kamen wir am Ende der Bahn, an der Tribüne an. Dort über eine kleine Brücke, die über den Ausläufer des Parallelkanals führt und auf der gegenüberliegenden Seite wieder zurück. Wieder direkt am Wasser entlang.
Auf der knappen Hälfte des Weges sahen wir in etwas Entfernung 3 Läufer und eine Inlineskaterin. Die - wie kann es anders sein - zu viert schön nebeneinander die komplette Wegesbreite einnahmen. Deren Geschwindigkeit war nicht annähernd so hoch wie unsere, daher kamen wir dem Trupp recht schnell nahe.
Sylwia betätigte einmal kurz die Fahrradklingel und die Reisetruppe vor uns sprang zur Seite und machte uns Platz. Erst radelte Sylwia durch die entstandene Lücke, etwas später huschte ich auch da durch.
Einer der Läufer meinte zu seinem Kollegen, dass er sich an mich ranhängen solle um in dem Windschatten zu laufen. Das hörte ich währenddessen.
Ha - ich war aber zu schnell - da kam erst mal keiner hinter mir her :-)
Am Ende dieser Strecke - eigentlich wieder am ursprünglichen Einstieg für uns heute - meinte ich zu meiner tollen Begleitung, dass ich noch einmal rum will. Nach einer kurzen Rückfrage von Sylwia und nach einer noch kürzeren Bestätigung von mir, bogen wir wieder links ab, am Start- und Zielbereich der Kanuten vorbei und die Reise begann von vorne.
Was auch immer mich da getrieben hat, aber ich verspürte von innen heraus ein Gefühl, dass ich noch mehr haben wollte, noch schneller laufen wollte.
Sprichwörtlich nahm ich meine Beine in die Hand oder unter den Arm und beschleunigte bis zum meinem Limit.
War das ein geiles Gefühl. Meine Beine spürte ich nicht mehr. Der schnelle Bewegungsablauf funktionierte einfach von alleine. Meine Atmung ging zwar immer schwerer, aber ich fühlte mich verdammt gut dabei.
Von meiner bezaubernde Assistentin erfuhr, dass ich irgendwas mit 16 km/h auf die Strecke brachte!
Was? Wie jetzt? Dachte ich mir. So schnell. Hatte ich bisher auch noch nicht erlebt. Wahnsinn.
Eine gewisse Zeit konnte ich dieses enorme Tempo aufrechthalten und sauste über den Schotterweg was das Zeug hält. Echt irre!
Nun verriet mir Sylwia, dass ich bei KM 8 irgendwas wäre und die Zeit dazu - die ich leider jetzt nicht mehr weiß. Egal! Bis zur 10 sind es nicht mehr viele Schritte.
So gab ich weiter Gas und lies meine Pumabestückten Füße rotieren.
Die Zeitansagen ließen mich hoffen, dass ich die 10k heute sogar unter 50m laufen kann.
Alle paar Meter hatte mich Sylwia über die neusten Zahlen informiert. Boar, was für Treibmittel, aber echt gut.
Jawoll - 48 Minuten für 10k. Sensationell!
Bei Aussprache der Distanz verlangsamte ich das Tempo merklich und musste mich erstmal ein wenig beruhigen. Also ich denke schon, dass ich heute während dieser sehr schnellen Schrittfolge an meinem Limit gelaufen bin. So trabte ich ganz normal weiter - zwischen 11 und 12 km/h. Eine Wohltat.
Eine 3. Runde wollte ich heute nicht mehr drehen und so entschied ich mich am Stadion vorbei und nach Hause zu laufen.
Irgendwo an dieser Stelle feuerte mich jemand über runtastic an und ich riss vor Freude die Arme hoch.
So eine Laufeinheit mit so einer tollen Begleitung - meiner Frau - setzt ungeahnte Kräfte in mir frei und lässt mich über mich mich hinaus wachsen. Ganz lieben Dank an +Sylwia Weinreich für Deine fantastische Unterstützung und Begleitung. Dein unbewusstes Antreiben hat mir echt gut getan.
Gerne können wir das öfters machen.
Auch danke an +Daniel Bienmüller , der unmittelbar mich nach meinem Sprint per runtastic angefeuert hat. Das war echt so passend und cool. Danke.
So, jetzt muss mein Laufausflug in schriftlicher Form reichen.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Fussball, bedanke mich für Eurer Interesse mein Blog zu lesen und verabschiede mich bis zum nächsten Mal.
Der bewegte Jürgen
www.runtastic.com/sport-sessions/268368598
Insgesamt 1.572,55 km seit dem 21.04.2013
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