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18.04.2014

Laufen am 18.04.2014 (30,02 km)

Kein Nebel - Kein Foto - dicke Waden


Zum heutigen Feiertag nahm ich mir wieder einen Langlauf vor.
Pünktlich um 7 Uhr bin ich aufgewacht und aufgestanden.

Zum Frühstück gab es Kaffee, Müsli mit Sojadrink und Agavendicksaft. Sehr lecker!
Meine Motivation war heute morgen so agil und energiegeladen, wie ein Reiskorn, welches im Behälter darauf wartet gekocht zu werden.

So (ver)trödelte ich den ganzen morgen herum, schaute ein wenig im Internet, schaute immer mal wieder aus dem Fenster und verfolgte das Wetter. Schließlich sollte es ja heute Regen geben.
Von dem vorhergesagten stimmte nichts. Schöner blauer Himmel und viel Sonnenschein. Mal hier und da ein paar Wölkchen.
Selbst das traumhafte Wetter ließ mich nicht vor Freude durch die Wohnung und in die Laufklamotten springen. Ich hatte einfach keine Lust. Ich hatte noch nicht mal eine Idee, welche Strecke ich denn heute unter meinen Füßen spüren wollte.
Dennoch freute ich mich auf den heutigen Tag. Aber der Lustfaktor war so komplett im Minusbereich, hatte ich bisher noch nie gehabt. Wie heißt das immer so schön...Ich hab´ kein Bock!
Auch egal. Ich muss ja nicht immer in aller Herrgottsfrühe raus.

Was auch immer viel später geschah, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich plötzlich komplett umgezogen (im Läufer-Outfit) vor meiner Frau stand und ihr mitteilte, dass ich jetzt starten werden. Um kurz vor 11 drückte ich den Startknopf meiner Garminuhr.
Im letzten Augenblick kam mir die Idee, dass ich heute die Runde vom letzten Mal (Mysteriöser Lauf) wiederholen könnte.

Gedacht - Gelaufen!

Von der ganzen Demotivation vom morgen war durch Zauberstab nichts mehr zu spüren - Einfach weg und ich lief. Tze!

Auf dem ersten Kilometer entleerte sich meine Trinkblase mit kleinen Tröpfchen unaufgefordert auf meine Waden. Erst dachte ich, dass es vielleicht daher kommen könnte, dass ich die Blase nicht richtig getrocknet hätte. Blieb kurz stehen, zog den Rucksack aus und warf einen überprüfenden Blick auf die Außenseite. Nichts auffälliges zu beobachten. Nichts war nass. Na dann, war es wohl Einbildung!!!

Weiter ging es auf den bekannten Weg zur Eisenbahnbrücke über den Rhein.
Drüben im Logport spürte ich meine Waden. Wobei ich diese gewissen kleinen Schmerzpunkte bereits gestern am lauf freien Tag verspürte. Der Extra-Langsam-Lauf von vorgestern hatte doch ganz "schöne" Spuren hinterlassen. Gut - ist auch eine komplette andere Belastung für die Muskeln.

Immer wieder zwischendurch gab es noch mal eine Erinnerung - ja...die Waden sind noch da.
Alles aber auszuhalten und absolut nicht besonders schlimm.

Im Naturschutzgebiet war heute die überwiegende Farbe grün und nicht grau. Herrlich. Hier und da ein paar blühende Blumen, die Vögel sangen sich und mir ein Liedchen. So kenne ich den Weg. So liebe ich diesen Weg. Das ist echt mein Lieblingsplätzchen.
Vater Rhein und darauf fahrende Schiffe waren heute auch zu sehen. Es gab aber nicht viel Betrieb auf dem Wasser.

Die Einbildung kam wieder zurück und signalisierte mir mit stetigen Tröpfchen, dass das kostbare Wasser mit Magnesium nicht in mein Körper gelangt, sondern auf mein Shirt und Rücken.
Eine geschickte Handbewegung während der Vorwärtsbewegung mit der rechten Hand auf den Rücken bestätigte mir dieses. Toll. Zwischendurch nahm ich mir dann auch immer wieder mal ein Schluck, schließlich war es nur für mich bestimmt.

Später dann ignorierte ich das Auslaufmodell auf meinem Rücken. Freute mich um so mehr, dass ich mich heute gegen die Mitnahme des Anker-Akkus entschieden habe und mein Smartphone in der linken Hand hielt. Da ich heute keine Fotos machen wollte, benötige ich auch nicht mein Strom-to-go.

Irgendwann ein Blick auf meine Uhr verriet, dass ich wohl letztens im Nebel doch nicht durch ein Zeitloch gerannt bin. Kann das wirklich sein? 12 km in 1:02? So konnte ich diese Information auf dem Display ablesen und freute mich sehr darüber.

Ausschnitt von der Zeitentabelle aus runtastic

Das war für mich der gedankliche Startschuss, um diese klasse Zeit die komplette Strecke aufrecht zuhalten. Vielleicht ein wenig gewagt - aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Zu gewinnen, in dem Sinne von Urkunde und Medaille durch einen Wettkampf, gibt es nichts für mich nichts. Doch - Erfahrung und den Funfaktor. Es gibt einige aus der Com, die meinen ich sollte unbedingt einen Wettkampf mitmachen, da ich top in Form bin. Mag sein, dennoch hat sich dieser Gedanke bisher noch nicht in meinem Kopf festgesetzt. Ich mache mir da auch keine Sorgen. Der kommt bestimmt.
Kommt Zeit - kommt Wettkampf :-)
An alle Ideengeber...bitte noch etwas Geduld und Verständnis haben :-)

Zurück zu meinem Wagnis...Ich wachse glaube ich heute über mich selber hinaus. Der zweite Abschnitt (24 km zum Vergleich zu den 12 km) sieht doch verdammt gut aus...24 km in 2:03, ich bin begeistert.


Auch die mögliche Halbmarathon-Zeit (ist das jetzt der erste Wettkampfgedanke???) kann sich sehen lassen.
Was meint ihr?

Mit diesem extrem glücklichen und freudigen Gefühl zog ich den Stiefel jetzt durch. Das wollte ich jetzt wissen. Ich konnte ohne viel Anstrengung meine Reisegeschwindigkeit gut aufrechthalten. Es lief hervorragend. Mein puls fühlte sich auch sehr gut an, die Lungen hatten noch genug Reserven. Ich bin begeistert über meinen Körper. Er schenkt mir so viele tolle Momente.

Hat mir der langsame Lauf soviel Energie und Schub nach vorne/oben gegeben? Ich weiß es nicht, denke aber schon.

Bei 2:16 spielte sich der Gedanke in meiner Denk- und Schaltzentrale ein, dass ich vielleicht heute das absolute Wunder für mich erlaufen könnte und die 30 km in oder um 2:30 schaffen könnte.
Unfassbar aber schön der Gedanke.

Ein paar weitere Schrittfolgen weiter brach aber spürbar die Geschwindigkeit ein. Ich versuchte mir noch die Selbstmotivation einzureden, wenigstens um die 10km/h zu laufen.
Das verlief dann eher schlecht als recht. Immer wieder Abfall, die Beine wollten auch nicht mehr sich bewegen. Egal! Das wird ein super Lauftag heute, wie er auch immer ausfällt.

Die letzten Meter - damit ich auf die 30k gelange - bin ich quasi wieder vor der Haustür mit kraftlosen und Puddinggefüllten Beinen hin- und her geeiert.

So...nun das Ergebnis....30,02 km in 2:37:27!!! Ob geeiert oder nicht, ich bin mächtig glücklich und verdammt stolz auf meine heutige Superleistung.

Mein erster Energieaufbau unmittelbar danach und hinter einander: Mango, Banane, 1,5 Liter Wasser, Gemüsebrühe und ein kaltes Stück Pizza von gestern Abend. Die Lebensgeister meldeten sich wieder zurück und ich konnte in Ruhe duschen gehen. Die Pferdebehandlung danach tat ihr Bestes und hüllte meine Geruchsnerven mit wohligen entspannenden Düften ein. So habe ich es gern.

Alles gut gelaufen und ich sehr sehr zufrieden mit dem heutigen Feiertag, der ja bekanntlich Karfreitag ist.
In diesem Sinne, wünsche ich Euch ein schönes Osterfest.

Jürgen - der aus´m Ruhrpott ;-)


Die komplette Strecke und auch die Übersicht mit allen Zeiten findet man hier...
https://www.runtastic.com/sport-sessions/211097938

Insgesamt 1.237,53 km seit dem 21.04.2013

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